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Im gegenwärtigen Zeitalter wird Gedankengut verbreitet, das menschliche Unzulänglichkeit und individuelle Begrenztheit mit fragmentierter Willensfreiheit und determinierter Qualität eines Neuronenspiels gleichsetzt. Dabei scheint in Vergessenheit zu geraten, dass seit Menschengedenken Weissagungen von Propheten und Philosophen "mit Durchblick" auf die Diversität von einer praktischen (systemimmanten) und einer theoretischen (transzendenten) Entscheidungsfreiheit mit unterschiedlichen Erlebnisperspektiven hinweisen. Lange vor Immanuel Kant (1762) und Helmuth Plessner (1920) hat Habakuk (612 v.Chr., A.T.) zum Phänomen des scheinbar Nicht-mehr-Änderbaren  die "göttliche" Position des exzentrischen Blicks "von der hohen Warte" als den richtungsweisenden Standpunkt bezogen. 

Nulltes Kapitel -
Zum Vergnügen wird die Lektüre des philosophischen Romans von Carlo Fruttero & Franco Lucentini (1975) "Der rätselhafte Sinn des Lebens (Il significato dell'esistenza)" empfohlen.

Zum Fatum sagt der Religionsphilosoph Martin Buber (Chassid): "Schicksal (lat. fatum als göttliche Ordnung) und Freiheit sind einander angelobt. Dem Schicksal begegnet nur, wer die Freiheit verwirklicht. Dass ich die Tat, die mich meint, entdecke, darin, in der Bewegung meiner Freiheit, offenbart sich mir das Geheimnis (il signifacoto dell'esistenza); aber auch, dass ich sie nicht so, wie ich sie meinte, vollbringen kann, auch in dem Widerstand offenbart sich mir das Geheimnis."(1962).

Geistige Verwandtschaft mit der Chassiden-Mystik zeigen die poetischen Texte des Sufi- Islams aus dem 15./16.Jhd. (vide Annemarie Schimmel, 1986: "Was ist der Mensch?
Ein Limbo, der, vereinet,Geschöpfes Form und Gottes Form sich einet, ein Manuskript, enthaltend Gottes Wesen und seine Attribute auserlesen. Das Ganze ist in Ihm, und Er des Ganzen Essenz auch - wie der Saft ist in den Pflanzen. Saft in der Rose - und sie lebt im Saft: die gleiche Flüssigkeit, die gleiche Kraft!
"). Namhafter Sympathisant: Ilija Trojanow.

Die verliehene eigenschöpferische Fähigkeit entläßt den Menschen in unbändige Freiheit; das ist voller Problematik: "Es war schön, zu singen und zu spüren, wie der Gesang im eigenen Körper entstand und die Luft rundum in Schwingung versetzte" (Luigi Bonardi Malerba).

- Vier Elemente, innig gesellt, bilden das Leben, bauen die Welt - Friedrich Schiller (1759-1805) ...                                         
der einst als Regimentsmedicus tätige Dichter rühmt als Zutaten   zum Punsch: *Inhaltsstoffe der Zitrone zuzüglich Zucker, Wasser, alkoholische Destillate*.

Mens sana in corpore sano
-
hier nicht satirisch (wie bei Juvenal), sondern vorbeugend gemeint.        


Überernährung und mangelnde körperliche Bewegung sind die Auslöser des sogenannten Wohlstandssyndroms mit Zeichen von Stoffwechselstörungen: gehäuftes Zusammentreffen von Krankheitsbildern wie Bluthochdruck, Fettsucht, Gicht, Zucker- sowie Gefäßkrankheit werden als metabolisches Syndrom (MTS) bezeichnet.

Entstehungsmechanismus: Der Blutzuckerspiegel erhöht sich durch Überernährung und  vermehrte Ausschüttung des Hormons Insulin, das Zucker in die Zellen befördert. Durch ein Insulin-Überangebot werden die Zellen weniger empfindlich für das Hormon (Insulinresistenz) und Zucker kann nicht mehr angemessen vom Körper verarbeitet werden (Diabetes mellitus). Fettleibigkeit und erhöhte Blutfettwerte resultieren aus Überernährung, fettreichem Essen und mangelnder körperlicher Aktivität durch vorwiegend sitzende Tätigkeiten. Die Skelettmuskeln sind beim MTS oft gering kapillarisiert und die Endothelfunktionen der Blutgefässe durch Verfettung gestört (Hämostase). Dysfunktion und vasoaktive Hormone nehmen Einfluß auf die Blutdruckverhältnisse.

Ursachen des Bluthochdrucks beim MTS sind: Überlastung des Herzens durch Übergewicht,
Stress, übermäßiger Genuss blutdrucksteigernder Nahrungs- und Genussmittel wie Kochsalz, Kaffee, Alkohol und Nikotin. Hoher Fleischkonsum bedingt einen erhöhten Anfall des Meta- boliten Harnsäure, die sich vorwiegend in Gelenken ablagert. Die dadurch provozierte Ent- zündung verursacht Schmerzen in betroffenen Gelenken, sog. Gicht. Die nicht medikamen- tösen Strategien der Behandlung des MTS sind Maßnahmen zur Gewichtsreduktion bei Adipösen und zur Reduktion von Noxen (Alkohol, Nikotin, Reizstoffen und Stress). Ziel ist die Einflußname auf die Insulinresistenz (Reduktionskost, Diät, Motilität), die medikamentöse Therapie ist zweitrangig.

Bauchumfang

Die alleinige Messung des Bauchumfanges (gemessen an der dicksten Stelle, d.h also meist auf  Nabelhöhe und dies im Stehen) sagt erfahrungsgemäß mehr über mögliche Risiken aus als die Bestimmung des BMI oder der W/H-Ratio. Das Risiko beginnt (unabhängig von der Körpergrösse !) bei Männern ab einem Umfang 95 cm und wird über 103 cm gefährlich, ein Umfang bei Frauen über 80 cm  ist als ungünstig und über 88 cm als gefährlich anzusehen.

Das MTS stellt eine polygen-bedingte Erkrankung dar, die klinisch meist erst durch induviduell falsches Verhalten manifest wird. Eine moderate Gewichtsabnahme bei Übergewichtigen (800 g pro Jahr) reduziert nachweisbar das Diabetesrisiko um die Hälfte. Ein körperliches Training verbessert jedoch die Insulinsensitivität und somit das MTS auch ohne Gewichtsabnahme, folglich sollte das MTS bewegungsbetont und ernährungsmedizinisch behandelt werden.
Dies wird auch durch die Erkenntnisse der Forschungsgruppe Na Kyung Lee gestützt (2007), wonach positive Einflüsse auf das Skelettsystem durch die Wirkung von Osteocalcin die Bauchspeicheldrüse und Fettzellen aktivieren.

Die Labormedizin liefert Ihnen wichtige Werte zum MTS durch Untersuchung von : Blutzucker, HbA1-c - Triglyceride, Gesamt- und LDL-Cholesterin, Lipoprotein (a) -Harnsäure, Kalium, Magnesium -. Zur sicheren Beurteilung Ihrer Datenerhebung ist eine Nahrungskarenz von 12 Stunden vor Blutentnahme vorauszusetzen. Sprechen Sie darüber die Ärztin oder den Arzt Ihres Vertrauens an.


Prolog zu den folgenden Seiten -
Sich selbst organisierender Wandel von Energiezuständen zeugt von lebenden Organismen gegenüber einer starren Masse. Die Erfahrungen der Naturwissenschaften haben sich für den menschlichen Alltag als hilfreich erwiesen. Um dem Leben die erhoffte humane Qualität geben zu können, hilft die Einstellung, Streß nicht zur Pein werden, sich von hohen Ansprüchen nicht auslaugen und den Akku der Seele nicht entladen zu lassen. Aus wissenschaftlicher Sicht verknüpft die Natur die Arten zu einem Netz; aber die Menschen sind nicht befähigt, etwas anderes als eine Kette (lineare Reihenfolge, seriatim) zu verfolgen, da sie nicht mehr als ein Ding, einen Sachverhalt auf einmal sprachlich ausdrücken bzw. in Worte oder Zeichen fassen können (vide Albrecht v.Haller, Agnes Arber, William H. Calvin).

Es muss beachtet werden, dass eine naturwissenschaftliche Denkweise nicht durch eine philosophische ausgetauscht und ebenso die Philosophie nicht durch Naturwissenschaften abgelöst oder ersetzt werden kann. Eine subsequente Veränderung der Weltanschauung ist aber jeweils möglich (Renate Wahsner). Aktuelles Beispiel: der Darwinismus, den David Strauß treffend bezeichnet als "der, wenn auch vorerst nur heimlichen, Ehe zwischen Naturforschung und Philosophie  erstes Kind."
Dem methodologischen Ansatz zu Wider versuchen "neue" Philosophen durch Überschreiten der Metabasis mittels einer nomadischen Vernunft und Transformation des Geistes (Dominik Perler), analog zu den Intentionalitäten der Phänomenologie, sich und konkrete Kontexte im Einklang mit der Naturwissenschaft in traduierte Weltbilder zu situieren. Perler als Gründer dieser Forschungsgruppe erhielt dafür in 2006 von der DFG als "experimentell Tätiger" den Leibniz-Preis von 1,5 Mio Euro.
Die legendenhafte Fiktion von der globalen Einflußnahme skurrilen philosophischen Arbeitens im bereits genannten Roman von Fruttero & Lucentini scheint real zu werden. Aus dieser Legitimation des gedacht Äußerbaren resultieren die folgenden Seiten.
(Bild: Habakuk-Skulptur von Max Ernst).

Mit den im gesamten WEB-Text genannten Personennamen wird auf deren Autorenschaft bzw. die Quelle der inhaltlichen Abfassung hingewiesen.



aktualisiert: 20. September 2008

 
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