Home (Basis)
Genesis
Paläontologie/Biologie
Strategische Evolution
NCC/Zombies & Bewußtsein
Biochemische Bausteine
Physiologische Bausteine
Ergebnisse
Philosophie/Anthropologie
Bilder



Einstein erklärte in einer Parabel, bis dato wären Wissenschaftler der Ansicht, selbst nach Vernichtung aller im Weltall vorhandenen Materie würden Raum und Zeit weiter bestehen. Mit der Relativitätstheorie habe er darstellen wollen, daß mit dem Verschwinden der Materie auch Raum und Zeit verschwinden würden. Materie, Raum und Zeit bedingen die Endlichkeit.
Die Evolutionsbiologin L.Margulis und der Neurobiologe W.Calvin haben induktiv vorgetragen, daß durch die Erkenntnis der Existenz sequentieller Lebensform von Eukaryonten allgemein und des Menschen als eines "Homo seriatim" (Denken in Reihenfolge und Symphonie) Raum und Zeit erst entstanden seien. Eine Zusammenschau der großen Kette der Wesen bietet A.O.Lovejoy (1933).

Die Wurzeln der Familie haben Albert Einstein gehalten (in der Abb. mit seiner Schwester Maria gen. Maja, die er stets umsorgt hat), weniger seine beiden Ehepartner oder seine Kinder, - eher Autodidakt als pater familias. Erhoffte Zweisamkeit ist einer inneren Einsamkeit gewichen. Da die Intelligenz nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Gefühl (Herzen) zusammenhängt, offenbart seine Vita eine tragische Verhaltensweise (partielle Stumpfheit) mit einem Defizit an Aufgeschlossenheit von Herz und Sinnen (sapientia leitet sich von sapere ab, d.h. mit dem Sinnesorgan aufnehmen).
Siehe dazu "De stultitia bei Thomas von Aquin und seine Spiegelung in Sprache und Kultur" von Annie Kraus, 1948, 1961, 1971: Weisheit korreliert mit Liebe, Abstumpfung des Geistes mit Torheit als dem Problemfall von Intelligenz. Wir sprechen von partieller Willensschwäche oder der eingeschränkten emotionalen Intelligenz.

Scanning der Bio- und Kosmogenese unter der Annahme eines Codes für die Erkennung ihrer Produkte und Vernetzung (Abbildungsquelle: Gunter Heim, 2007)

Calvin, Crick und Koch haben sich als Pioniere des Nachweises von neuronalen Korrelaten des Bewußtseins (NCC) hervorgetan. Ihnen sind weltweit Wissenschaftler der Neurobiologie gefolgt, sodaß diese Forschung, da medienoperativ, große Publizität erfahren hat. Das Bewußtsein vertraut nach heutigem Wissen bei eigener Kreativität auf Instinktautomatismen (Zombies).
In einen scheinbar mechanistischen Ablauf täglichen Lebens greift die Option zu einer Alternative (auch  andere Würfelsituation, neue Wahrscheinlichkeit, Zufall  genannt) ein und erlaubt dem Bewußtsein die Variation des Handelns (Veränderung "einer Fahrt ins Blaue").  Siehe auch Newton's  Mechanik bei R.Wahsner, 1980, 2002: Verhalten von Körpern gegen eine Änderung ihres Bewegungszustandes auf Grund der Inhärenz von einer gegeneinander wirkenden Kraft.

Das Nebeneinander von objektiven und subjektiven geistigen Tatsachen läßt sich nicht im Rahmen naturalistischer Theorien erschließen und bildet 'the explanatory gab' nach Thomas Nagel,1998.
Ralph Schumacher, 2006 lehrt: Bewußtsein bedeutet, eine individuelle Perspektive zu haben, aus der wir die subjektiven Qualitäten (Qualia) unserer geistigen Zustände erleben.
Es bleibt dabei die Möglichkeit offen, dass wir uns in zwei unterschiedlichen Weisen, d.h.  a) erlebend - im intensionalen Kontext, b) beschreibend - im extensionalen Kontext auf ein und dieselben Eigenschaften beziehen. Siehe dazu auch 'res extensa versus res cogitans' von Descartes (1644, s.Abb.), 'Epiphaenomenal Qualia' nach Jackson (1982), 'Wider die materialistische Metaphysik' von Neunhäuserer (2007).
Diese Denkweise läßt sich auf Meister Eckhart zurückführen: Das Sein steht nicht  vor  dem Bewußtsein, sondern hängt von letzterem ab.
Unter der  Annahme einer Bewusstseinsbildung durch Sinnesabhängigkeit lassen sich bestimmte Verhaltensweisen voraussagen, konditionieren, programmieren (Behavourismus) (K. Roth 1999). Daraus leiten sich heute auch Trainingsmethoden her, die Erkenntnisse der Informationsverarbeitung und Kybernetik mit mehr oder weniger Erfolg nutzen.

Es ist abzulesen, dass die Analytik von Bewusstseinsprozessen nur ein Teil eines bisher unbekannten Ganzen ist und erkenntnistheoretisch als nicht verifizierbares Verfahren in eine Sackgasse philosophischer Betrachtungsweise führt. Dies wird in der gegenwärtigen Diskussion der Sozialphilosophie über den Ideologiewandel des Kapitalismus mit seinen technologischen Sachzwängen exemplifiziert:
Erich Hahn referiert 2006 über folgende weltanschauliche Überhöhung der gegenwärtigen Gesellschaftsideologie: Eine "Sinnfrage" muss an die Sachgesetze nicht herangetragen werden, da Sinn in den funktionalen Abläufen selbst gegeben ist. Das "Gesetz der Sache" bestimmt sich selbst, ist vom Denken nicht überholbar. Technische Mittel bestimmen die  Ziele (W. Burisch 1967).
Die Menschheit hat sich in den gegebenen Leitvorstellungen einzurichten. "Das technische Argument setzt sich unideologisch durch, wirkt daher unterhalb jeder Ideologie und eliminiert damit die Entscheidungsebene, die früher von den Ideologien getragen wurde." (H- Schelsky 1961)
Margret Thatcher ... hat dieses Weltbild auf die Formel gebracht: There is no alternative ... (TINA-Prinzip) (Dubiel 2002). Bewusstsein wird auf Gehorsam gegenüber den faktischen Abläufen verpflichtet. Nur "instrumentelles Bewusstsein" ist den Sachgesetzen angemessen. Sollen ist in das Sein integriert (E. Hahn 2006).

Ein vernunftbegabtes Individuum ist zur Einsicht von Sachlogik und Gesetzmäßigkeiten sowie zur Beurteilung des sozialen Zusammenlebens fähig. Daraus ergeben sich Impetus und Verpflichtung, die Abstraktheit von Einsichten in Bezug zu Sachverhalten konkret lebens- sinnvoll werden zu lassen. Diese individuelle Perspektive ist kein Egoismus, sondern der konkrete Sinn für universelle Gerechtigkeit (Luc Ferry, 2006). Was der Gebrauch eines Beiles beinhaltet, unterliegt zwar seiner ihm innewohnenden Wirkungsweise (Sachzwang), wird aber letztlich von der Person des Anwenders bestimmt: ... there are realy alternatives ... (TARA- Auswahl nach Ethik statt TINA-Prinzip nach VWL/BWL oder Totalitarismus/Terrorismus).

Fruttero & Lucentini (1975): "Ihr habt euch in den Kopf gesetzt, alles zu kontrollieren, die Unsicherheit aus dem Leben zu verbannen. Und jetzt, da die Unsicherheit durch das Fenster wieder hereinkommt, macht sie euch viel mehr Angst als vorher, sie erscheint euch als unerträgliches Ungeheuer."
Weiterführende Literatur u.a. siehe bei Hans Blumenberg, Paul Feyerabend, Oliver Müller.

 
Top